Fracking

Die Gasvorkommen, um die es sich zurzeit dreht und die als Brückentechnologie beim schnellen Ausstieg aus der Atomenergie dienen sollen, sitzen in großer Menge (50 Billionen Kubikmeter vermuten Geologen in Europa, ein Gutteil davon unter Deutschland), gut versteckt im Schiefergestein und sind nur mit einem riskanten Verfahren, das erst durch neuere Technologien möglich wurde, zu gewinnen.
Das Gestein, das die Gasvorräte einschließt, ist nicht durchlässig und muss aufgebrochen werden. Dies geschieht, indem Wasser, vermischt mit Sand, unter hohem Druck in das Bohrloch gepresst wird. Der Sand, der sich in den Spalten und Fugen absetzt, schafft die notwendige Durchlässigkeit für das Gas, das in das Bohrloch strömen kann.
Diagramm eines typischen Hydraulic Fracturing

Zusätzlich werden dem Wasser Chemikalien zugesetzt, um die Pumpwege freizuhalten, beispielsweise
  • Gele (z. B. aus Guar - Viskositätserhöhung zum besseren Sandtransport
  • Schäume (aus Schaumbildner und z. B. CO2 oder N2) - Transport und Ablagerung des Sandes
  • Säuren (HCl, Essigsäure, Ameisensäure) – Lösung von Mineralen
  • Korrosionsschutzmittel – bei der Zugabe von Säuren zum Schutz der Anlagen
  • Brecher (Säuren, Oxidationsmittel, Enzyme) - Verringerung der Viskosität des Frac Fluids zur besseren Rückholung der Fluide
  • Biozide - Verhinderung von Bakterienwachstum an org. Bestandteilen
  • Fluid-Loss-Additive (Sand, Lehm,…) – Verringerung des Ausflusses des Frac Fluids in das Gestein
  • Reibungsminderer (Latexpolymere, Copolymere des Akrylamids) - Verringerung der Reibung innerhalb der Fluide
(Wikipedia, Hydraulic Fracturing)
Einige der Additive gelten als toxisch bzw. sind in der deutschen Gefahrstoffverordnung als Karzinogene erfasst sind. Außer den genannten Additiven wird offenbar auch Dieselöl eingesetzt. (Über unkonventionelle Gasförderung in den USA: Krüger, Jörn: Unkonventionelle Gasförderung, 02.02.11)

Die erste Versuchsbohrung der Firma ExxonMobil in Deutschland fand 2008 in Damme statt. Monitor ist dieser Sache 2010 nachgegangen und kam zu folgendem Ergebnis:  
"Wenn man Fracking mit diesen Chemikalien industriell und großflächig betreiben würde, dann würden Millionen Liter Wasser gebraucht, pro Fracking bis zu 20 Millionen Liter. Rechnet man die Mengenangaben unserer Liste hoch, wäre das dann die Menge an Chemikalien, die bei jedem Frackvorgang in den Boden gepumpt würde. 19 Tonnen der Ammonium-Verbindung, 9,5 Tonnen der Petroleum-Verbindung und 680 Kilo des Biozids. Pro Fracking-Vorgang bei jeder einzelnen Bohrung." (Monitor, Gefahr fürs Trinkwasser?
Wie internationale Konzerne in Deutschland Erdgas fördern, 18.11.2010
)